Bürgergemeinschaft & Heimatpflege Ölper
Bürgergemeinschaft & Heimatpflege Ölper

 

Ehemalige Brücke zwischen Ölper
und dem Schwarzen Berg

 

Mein Kollege Jochen Schmidt, der Ortsheimatpfleger vom Schwarzen Berg, hat mich vor einiger Zeit auf eine ehemalige Brücke hingewiesen.

Sie war auf einer alten Karte (um 1900) verzeichnet, auf der es weder den Ölper See, noch die Siedlung am Schwarzen Berg gab.

Dort, wo heute der kleinere See ist, befanden sich früher der Mühlbossen-Teich und die Mühlenwiese. Der Bereich des großen Sees war der Kälberanger. Es gab auch zahlreiche kleine Fischteiche. Ich erinnere mich auch an sehr große Büsche, die innen wie eine Halle ausgehöhlt waren. Das gesamte Gebiet des heutigen Ölper Sees wurde früher von den Ölperschen als "Osterwiesen" bezeichnet, da sie sich im Osten des Dorfes befanden.

Die Siedlung am Schwarzen Berg gab es auch noch nicht. Dieser Bereich gehörte zur Feldmark Rühme.

Um den heutigen Standort der alten Brücke zu lokalisieren, habe ich die alte Karte mit einer neueren abgeglichen. Der ehemalige Verlauf der Oker ist noch gut zu erkennen und einige Wege von damals gibt es auch noch. Von daher war es relativ einfach, die Position zu ermitteln (siehe Bildergalerie).

 

 

Stefan Holland
Ortsheimatpfleger von Ölper

 

 

 

 

Interessante Gespräche in der Heimatstube und in der Pfarrscheune

 

Trotz des schönen Wetters und der reichhaltigen Angebote auf dem Dorfplatz haben doch einige interessierte Besucher den Weg in die Pfarrscheune gefunden.

Mein Dank gilt hierbei meinem lieben Vorgänger Heinz Brosch und seiner Frau Ursula, die in der Heimatstube ständig präsent waren und den Besuchern die vielen kostbaren Exponate näher brachten. Dabei ergaben sich interessante Gespräche.

Auf diese Weise konnte ich mich im Raum darunter auf die Präsentation meiner eigenen Modelle konzentrieren. Ich war erstaunt, dass einige Besucher sogar extra aus den benachbarten Dörfern kamen, um sich meine Bilderpräsentationen und meine Modelle anzuschauen.

 

Ihr Ortsheimatpfleger von Ölper

Stefan Holland

 

 

 

 

Heimatpflege zum Erntedankfest

 

Zur Öffnung der Heimatstube und zur Präsentation meiner Modelle, lade ich Sie herzlich zum Erntedankfest am 01.10.2023 in die Pfarrscheune ein.

 

 

11:15 bis 12:45 Uhr       Öffnen der Heimatstube mit Führung
Siehe auch:  https://www.bs-oelper.de/heimatpflege/in-%C3%B6lper/heimatstube/

 

 

13:00 bis 14:00 Uhr      Präsentation zur Ölper Mühle
Siehe auch:  https://www.bs-oelper.de/heimatpflege/geschichte/%C3%B6lper-m%C3%BChle/

 

 

14:15 bis 14:45 Uhr       Präsentation zur Braunschweiger Landwehr
Siehe auch:  https://www.bs-oelper.de/heimatpflege/geschichte/braunschweiger-landwehr/

 

 

ab 15:00 Uhr                        Auf Wunsch:
Präsentation zur Wüstung Glinde bei Lamme und neueste Informationen zu den Grabungen an der
Asseburg bei Wittmar

 

 

 

Ihr Ortsheimatpfleger von Ölper Stefan Holland

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Viel Zuspruch und schönes Wetter bei der Ehrenwache

 

Die alljährliche Ehrenwache durch das Herzoglich Braunschweigische Feldcorps wurde am 1. August 2023 gut besucht. Bei schönem Wetter und einer guten Stimmung fanden sich viele Gäste ein.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Feldcorps Thomas Muhsahl fand Herr Pastor Gozdek aufklärende Worte zu den damaligen Geschehnissen und zog Vergleiche zur aktuellen Zeit.

Zum Abschluss folgte die Ehrung des Schwarzen Herzogs durch die Ehrenformation.

 

 

214. Jahrestag zum Gefecht bei Ölper am 01. August 1809

 

Am 1. August um 19:00 Uhr findet wie jedes Jahr die Ehrenwache am Obelisken zum Gedenken an das Gefecht bei Ölper statt.

 

Dieses Scharmützel zwischen der Schwarzen Schaar unseres Herzogs und den westfälischen Truppen war ein kleiner Teil der Napoleonischen Befreiungskriege, die sich vor 214 Jahren direkt vor unserer Haustür ereigneten.

Auch in diesem Jahr wird sich das "Herzoglich Braunschweigische Feldcorps" e. V. dort einfinden, um den Schwarzen Herzog und seine Schwarze Schaar zu ehren.

 

Es wäre schön, wenn möglichst viele Gäste daran teilnehmen.

 

 

Um das Jahr 1800 war unser Land, damals das Heilige Römische Reich deutscher Nation, aufgeteilt in 300 Einzelstaaten. Jedes Königreich, jedes Fürsten- oder Herzogtum hatte eine eigene Verwaltung und eine eigene Armee. Unsere Landkarte glich einem bunten Flickenteppich.

 

Dem gegenüber stand nach der Französischen Revolution ein vereintes Frankreich mit einem genialen Heerführer an der Spitze.

Napoleon Bonaparte nutzte dieses Ungleichgewicht nach seinem Italien- und Ägyptenfeldzug konsequent aus. Er unterwarf ein Fürstentum nach dem anderen und besetzte weite Teile Deutschlands.

Die jungen Männer in den Dörfern und Städten wurden zwangsrekrutiert. Sie mussten in den vorderen Linien für Frankreich, gegen andere Länder und auch gegen Deutsche kämpfen. Viele wurden schwer verletzt und so viele kamen nicht zurück. Auch bei dem Feldzug gegen Russland waren es hauptsächlich Deutsche, die dort fielen oder erfroren.

Es muss eine Stimmung hier zu Lande gewesen sein, eine Wut und eine Ohnmacht, die man sich heute kaum noch vorstellen kann und es wuchs die Sehnsucht nach einem vereinten Deutschland, das so etwas nicht mehr ertragen muss.

 

Auch Braunschweig war betroffen. Die Stadt war zwar neutral aber Spitzel und Denunzianten waren weit verbreitet, denn sie wurden von den Franzosen gut

bezahlt.

Zu allem Überfluss wurde auch noch unser Herzog Karl Wilhelm Ferdinand bei der Schlacht von Jena und Auerstedt im Jahre 1806 schwer verwundet. Eine von der Seite kommende Gewehrkugel, die ihm beide Augen zerschmetterte, nahm ihm das Augenlicht.

Auf einer Bahre erreichte er am 20. Oktober Braunschweig und machte seinen jüngsten Sohn Friedrich Wilhelm von Oels (Schwarzer Herzog) zum Thronfolger. In einer Nachricht an Napoleon bat er um Schonung für sein neutrales Land und für sich selbst darum, in Ruhe sterben zu können.

Da Napoleon dies ablehnte, verließ er Braunschweig am 25. Oktober wieder und erreichte über Celle und Harburg Altona und damit neutrales dänisches Gebiet.

 

Es war ihm vergönnt, von seiner Frau, seiner Schwester und den beiden ältesten Söhnen Abschied zu nehmen, bevor er am 10. November 1806 im Alter von 71 Jahren seiner Verwundung erlag.

Diese Ereignisse machten seinen Sohn Friedrich Wilhelm zu einem erbitterten Gegner Napoleons. Die Regierung im Fürstentum konnte er nicht antreten, denn Napoleon hatte es für erloschen erklärt und sein Territorium im Frieden von Tilsit 1807 seinem Bruder Jérôme zugeteilt.

Friedrich Wilhelm zog sich nach Preußen ins niederschlesische Oels zurück, das er 1805 geerbt hatte. Die Fürstentümer Oels und Bernstadt mit Schulden belegend, gelang ihm die Finanzierung eines neuen Freicorps  -  der 2300 Mann starken „Schwarzen Schar“.
Besonders die Erstürmung von Halberstadt am 29. Juli 1809 und das Gefecht bei Ölper vor den Toren Braunschweigs am 1. August 1809, in dem sich die Schwarze Schar unter Friedrich Wilhelm gegen eine dreifache Übermacht behauptete, wurden in der deutschen Öffentlichkeit gefeiert.

 

Nach dem Sieg gegen Frankreich im Oktober 1813 bei der Völkerschlacht von Leipzig durch eine Allianz von Preußen, Russen, Österreichern und Schweden wurde Napoleon auf die Insel Elba verbannt.

Friedrich Wilhelm traf wieder in Braunschweig ein und übernahm unter dem Jubel der Einwohner als Souverän die Regierung.

 

Nachdem Napoleon 1815 aus der Verbannung zurückkehrte, flammten die Streitigkeiten in Europa wieder auf. Friedrich Wilhelm nahm unter dem Kommando des Preußischen Generals Leberecht von Blücher an den Kämpfen in Belgien teil.

Er fiel am 16. Juni bei Quatre-Bras, zwei Tage bevor Napoleon bei der Schlacht von Waterloo durch die Engländer und Preußen endgültig besiegt wurde.


Sein Leichnam wurde in der Krypta im Braunschweiger Dom, neben dem seines Vaters beigesetzt. Auch verweisen die großen Reiterstandbilder vor dem Braunschweiger Schloss auf diese Ereignisse. Das rechte Standbild zeigt den Schwarzen Herzog (Friedrich Wilhelm) und das linke seinen Vater Karl Wilhelm Ferdinand.

 

 

Stefan Holland ist neuer Ortsheimatpfleger von Ölper

 

Liebe Ölperaner,

ich stamme zwar aus Ölper, aber da mich sicherlich viele nicht kennen, möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal vorstellen.

 

Kindheit: Ich wurde am 30.09.1967 als ältester Sohn des Landwirts Reinhold Holland und seiner Frau Theresa (Thea) geboren. Unser Hof in Ölper hatte die letzten Kühe in Braunschweig. Nachdem ich bei Siemens meine Ausbildung begonnen hatte, machte mein Bruder Rainer eine Lehre als Landwirt, übernahm im Jahr 2000 den Betrieb unserer Eltern und bewirtschaftet ihn bis heute.

 

Beruf: Nach meiner Ausbildung als Informationselektroniker bei Siemens habe ich meinen Wehrdienst (W15) in Braunschweig abgeleistet, mein Fachabitur gemacht und anschließend an der Fachhochschule in Lübeck Elektrotechnik studiert (Vertiefung Nachrichtentechnik).
Nach verschiedenen Anstellungen als Konstrukteur für Luftfahrttechnik und als Roboterprogrammierer arbeite ich seit dem Jahr 2000 im Bereich der Bordnetzentwicklung. Zuerst bei Fa. EDAG und seit dem Jahr 2007 bei Sumitomo Elektrik Bordnetze in Wolfsburg. Wir entwickeln dort verschiedenste Kabelbäume für den Nieder- und Hochvoltbereich, hauptsächlich als Zulieferer für Volkswagen, Audi und Porsche.

 

Privat: Ich wohne in Lehndorf. Meine Frau Katrin und ich haben das Haus in der St.-Ingbert-Straße im Jahr 2000 gekauft. Unsere Wohnung in der Freisestraße wurde uns nach der Geburt unseres Sohnes Eric (1996) und unserer Tochter Jana (1999) zu klein.
Im Jahr 2009 traf unserer Familie ein schwerer Schicksalsschlag, als meine Frau, die mit dem Fahrrad unterwegs war, durch einen tragischen Verkehrsunfall plötzlich verstarb.

 

Mit vereinten Kräften haben wir es geschafft. Eric hat seine Ausbildung als Feinmechaniker abgeschlossen und anschließend seinen Techniker im Bereich Maschinenbau gemacht. Er arbeitet mittlerweile schon seit über zehn in der PTB. Jana hat nach ihrem Abitur ihr Studium im Bereich Mediendesign abgeschlossen und ist jetzt „Bachelor of Art“. Sie arbeitet auch schon seit knapp zwei Jahren im Studio B12 in Braunschweig.

 

Heimatpflege: Nach dem Tod meiner Frau Katrin suchte wieder Kontakt zu meinem Heimatort Ölper. Im Jahr 2011 hörte ich davon, dass der Ortsheimatpfleger vom Schwarzen Berg Jochen Schmidt zusammen mit Werner Seelemeyer und Heinz Brosch verschiedene Informationstafeln zur Heimatgeschichte und zur Entstehung des Ölper Sees rund um den See aufgestellt hat. Ich bin daraufhin sofort mit dem Fahrrad losgefahren, habe sie mit meiner kleinen Digitalkamera fotografiert und sie mir dann zu Hause angeschaut. Am meisten interessiert mich dabei die Tafel von der ehemaligen Ölper Mühle am Ölper Wehr. Ich wollte unbedingt wissen, wie unsere Mühle einmal aussah und beschloss sie im Modell nachzubauen.

Nach langen Recherchen und zwei Jahren Bauzeit war das Modell fertig. Es hatte eine Größe von 130 x 95 cm bei einem Maßstab von 1:87 (Modelleisenbahnmaßstab H0). Alle Gebäude entstanden im Selbstbau, sind beleuchtet und die Wasserräder elektrisch angetrieben.


Zusammen mit unserem ehemaligen Ortsheimatpfleger Alfred Oehl haben wir dann die Ölper Mühle zum Erntedankfest 2013 in der Pfarrscheune präsentiert. Es folgten diverse Vorträge in Ölper, vor Schulklassen, in der Wassermühle von Erkerode und im Seniorenheim Augustinum. So kam ich zur Heimatpflege.

Später folgten noch Modellprojekte zur Braunschweiger Landwehr und zur Wüstung Glinde zwischen Lamme, Bortfeld und Wedtlenstedt.

Ich hoffe, dass ich das Amt des Ortsheimatpflegers von Ölper würdig weiterführe und den Ölperanern noch viele spannende Einblicke unsere Vergangenheit präsentieren kann.

 

Viele Grüße
Stefan Holland

 

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