1994 bis 2024 - 30 Jahre Heimatstube in Ölper
Unsere Heimatstube in der Pfarrscheune hat dieses Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Geburtstag möchte ich über die
verschiedenen Ereignisse und Fügungen berichten, die zu ihrer Entstehung und zu ihrem Aufbau geführt haben.
1. Der Thiele Hof:
In den 1980er und 90er Jahren war der Tischlermeister Heinz Brosch unser Ortsheimatpfleger in Ölper. Als 1989 das Grundstück der
Familie Thiele an der Celler Heerstr. 147 verkauft werden sollte, machte er sich große Sorgen, dass die alten Gebäude, wie schon so oft, abgerissen werden und wieder ein Teil unseres Kulturgutes
unwiederbringlich verloren geht.
Um dies zu verhindern, versuchte Heinz Brosch zunächst Einfluss auf die Umbauplanung zu nehmen. Als dies nicht gelang erwarb er das Grundstück kurzerhand selbst. Dieser Kauf passte ihm eigentlich so
gar nicht in seinen Zeitplan, denn er war zu dieser Zeit gerade damit beschäftigt, seine neue Tischlerei Hinter-dem-Turme einzurichten. Aber er konnte es wohl nicht übers Herz bringen, den alten
Thiele Hof seinem Schicksal zu überlassen.
Beim ersten Betreten der alten und seit Jahren verlassenen Räumlichkeiten überkam ihm und seiner Frau Uschi ein merkwürdiges Gefühl.
Es war wie eine Reise in die Vergangenheit. Es war so, als ob die Zeit seit 40 Jahren stehen geblieben war. Die große Halle, der geflieste Flur, die alte Küche mit den alten Töpfen und dem Geschirr
im Schrank, die Schlafkammer mit dem alten Bett, dem Waschtisch und dem Nachttopf, die leergeräumte Mistkuhle, wo sich hinter einer Tür noch ein zweisitziges Plumsklo befand. Alles war noch
unverändert und so wie es die ehemaligen Bewohner verlassen hatten.
Als nächstes stellte sich das Problem der Instandsetzung der alten Gebäude. Kompetente und gleichzeitig bezahlbare Firmen waren zu dieser Zeit nicht verfügbar. Somit musste neben dem Einrichten der
neuen Tischlerei auch noch die Sanierung des Thiele Hofes in Eigenleistung erbracht werden.
Dies gelang aber offenbar sehr gut, denn nach dem Abschluss der Arbeiten im Jahre 1991 wurde der Familie Brosch von der Niedersächsischen Sparkassen Stiftung für Denkmalpflege hierfür der Erste Preis
verliehen.
2. Heimatpflegertreffen in Bienrode:
Bei einem Treffen der Stadtheimatpfleger in Bienrode wurde die dortige Heimatstube präsentiert. Heinz Brosch kam dabei auf die Idee,
dass man so etwas auch in Ölper einrichten könnte. Mit den vielen Dingen aus dem erst kürzlich erworbenen Thiele Hof wäre die Grundausstattung schon vorhanden. Was noch fehlte, war aber ein
geeigneter Ort. Bei einem Gespräch zu diesem Thema mit dem damaligen Pastor Gennrich fielen dann die folgenreichen Worte: „Machen Sie es doch hier!“ Und dabei zeigte er auf die alte und
sanierungsbedürftige Pfarrscheune.
3. Die Sanierung der Pfarrscheune:
Mit öffentlichen Mitteln, mit Mitteln der Kirche und einer großen Eigenleistung der Ölperschen Bürger wurde die Pfarrscheune
saniert. Viele helfende Hände kamen vom Turnerbund Ölper. Auch viele Jugendliche mit ihren Eltern und sogar die Konfirmanden waren mit dabei.
Das alte Gebäude musste komplett entkernt werden. Dabei wurden die Füllungen aus den Wänden entfernt und das Dach abgedeckt, so dass nur noch die Balkenkonstruktion des Fachwerks stehen blieb. Danach
wurde alles wieder komplett neu aufgebaut - das Dach, alle Lehmwände, alle Türen und Fenster, die Fußböden und Zwischendecken, die Elektrik, Wasser, Abwasser. Kurz, bis auf das Fundament und das
Balkenwerk wurde alles ersetzt. Am Ende war Ölper um ein weiteres wunderschönes Fachwerkhaus reicher. Nach der Einweihung im Jahre 1992 war die Pfarrscheune mit ihrer neuen Innenausstattung für
Veranstaltungen nutzbar und hat sich im Laufe der Zeit zum kulturellen Zentrum unseres Dorfes entwickelt.
4. Einrichtung der Heimatstube:
Noch vor dem Abschluss der Sanierungsarbeiten wurde ein Zimmer für die Heimatstube reserviert. Es befindet sich oben rechts, direkt
neben dem Treppenaufgang. Ein Feld des Fachwerks wurde dabei mit Absicht nicht fertiggestellt. Dort kann man die einzelnen Arbeitsschritte sehen, mit denen die Ziegel- und Lehmfüllung aufgebaut
wurde.
Als das Zimmer nun bezugsfertig war, konnte die Einrichtung mit den Möbeln und Utensilien aus dem ehemaligen Thiele Hof beginnen. Die größten antiken Möbel waren drei alte Bauernschränke, das alte
Bett und der Waschtisch. Hinzu kamen noch die alte Bettwäsche und altes Geschirr. In liebevoller Kleinarbeit wurden die alten Schränke durch engagierte Ölperanerinnen neu eingerichtet und die
Regalböden mit gestickten Sprüchen verziert.
Später kamen noch eine Münzsammlung, eine Vitrine zur Schule um 1900 und viele weitere Raritäten aus Ölper mit hinzu.
Im weiteren Verlauf wurde die Heimatstube regelmäßig zu Führungen oder zum Gemeindefest geöffnet. Sie war der Ausgangspunkt für weitere Aus-stellungen, die in dem darunterliegenden Zimmer präsentiert wurden und bis heute gezeigt werden.
Stefan Holland
Ortsheimatpfleger von Ölper
Viele Zuschauer und viele Uniformen
Die alljährliche Ehrenwache durch das Herzoglich Braunschweigische Feldcorps war am 1. August 2024 gut besucht. Bei schönem Wetter und einer guten Stimmung fanden sich viele Gäste ein.
Neben der Schwarzen Schar, den Westfälischen Truppen und der freiwilligen Feuerwehr von Ölper waren diesmal auch Reservisten der Kreisgruppe Braunschweig mit anwesend.
Nach der Begrüßung durch den Sergeant und Schatzmeisters Andre Kolars fand Herr Pastor Gozdek mahnende Worte zu den damaligen Geschehnissen und zog Vergleiche zur aktuellen Zeit.
Anschließend folgte die Ehrung des Schwarzen Herzogs durch die Ehrenformation.
Zum Abschluss begaben sich die Teilnehmer und viele Besucher zum Pfarrhof in Ölper und ließen dort den Abend mit leichtem Essen, Bier und interessanten Gesprächen ausklingen.
Stefan Holland
Ortsheimatpfleger von Ölper
215. Jahrestag zum Gefecht bei Ölper am 1. August 1809
Am 1. August um 19:00 Uhr findet wie jedes Jahr die Ehrenwache am Obelisken zum Gedenken an das Gefecht bei Ölper statt.
Dieses Scharmützel zwischen der Schwarzen Schaar unseres Herzogs und den westfälischen Truppen war ein kleiner Teil der Napoleonischen Befreiungskriege, die sich vor 215 Jahren direkt vor unserer Haustür ereigneten.
Auch in diesem Jahr wird sich das "Herzoglich Braunschweigische Feldcorps" e. V. dort einfinden, um den Schwarzen Herzog und seine Schwarze Schaar zu ehren.
Es wäre schön, wenn möglichst viele Gäste daran teilnehmen.
Hintergrung:
Um das Jahr 1800 war unser Land, damals das Heilige Römische Reich deutscher Nation, aufgeteilt in 300 Einzelstaaten. Jedes Königreich, jedes Fürsten- oder Herzogtum hatte eine eigene Verwaltung und eine eigene Armee. Unsere Landkarte glich einem bunten Flickenteppich.
Dem gegenüber stand nach der Französischen Revolution ein vereintes Frankreich mit einem genialen Heerführer an der Spitze.
Napoleon Bonaparte nutzte dieses Ungleichgewicht nach seinem Italien- und Ägyptenfeldzug konsequent aus. Er unterwarf ein Fürstentum nach dem anderen und besetzte weite Teile Deutschlands.
Die jungen Männer in den Dörfern und Städten wurden zwangsrekrutiert. Sie mussten in den vorderen Linien für Frankreich, gegen andere Länder und auch gegen Deutsche kämpfen. Viele wurden schwer verletzt und so viele kamen nicht zurück. Auch bei dem Feldzug gegen Russland waren es hauptsächlich Deutsche, die dort fielen oder erfroren.
Es muss eine Stimmung hier zu Lande gewesen sein, eine Wut und eine Ohnmacht, die man sich heute kaum noch vorstellen kann und es wuchs die Sehnsucht nach einem vereinten Deutschland, das so etwas nicht mehr ertragen muss.
Auch Braunschweig war betroffen. Die Stadt war zwar neutral aber Spitzel und Denunzianten waren weit verbreitet, denn sie wurden von den Franzosen gut
bezahlt.
Zu allem Überfluss wurde auch noch unser Herzog Karl Wilhelm Ferdinand bei der Schlacht von Jena und Auerstedt im Jahre 1806 schwer verwundet. Eine von der Seite kommende Gewehrkugel, die ihm beide Augen zerschmetterte, nahm ihm das Augenlicht.
Auf einer Bahre erreichte er am 20. Oktober Braunschweig und machte seinen jüngsten Sohn Friedrich Wilhelm von Oels (Schwarzer Herzog) zum Thronfolger. In einer Nachricht an Napoleon bat er um Schonung für sein neutrales Land und für sich selbst darum, in Ruhe sterben zu können.
Da Napoleon dies ablehnte, verließ er Braunschweig am 25. Oktober wieder und erreichte über Celle und Harburg Altona und damit neutrales dänisches Gebiet.
Es war ihm vergönnt, von seiner Frau, seiner Schwester und den beiden ältesten Söhnen Abschied zu nehmen, bevor er am 10. November 1806 im Alter von 71 Jahren seiner Verwundung erlag.
Diese Ereignisse machten seinen Sohn Friedrich Wilhelm zu einem erbitterten Gegner Napoleons. Die Regierung im Fürstentum konnte er nicht antreten, denn Napoleon hatte es für erloschen erklärt und sein Territorium im Frieden von Tilsit 1807 seinem Bruder Jérôme zugeteilt.
Friedrich Wilhelm zog sich nach Preußen ins niederschlesische
Oels zurück, das er
1805 geerbt hatte. Die Fürstentümer Oels und Bernstadt mit Schulden belegend, gelang ihm die Finanzierung eines neuen Freicorps - der 2300
Mann starken „Schwarzen Schar“.
Besonders die Erstürmung von Halberstadt am 29. Juli
1809 und das Gefecht bei Ölper vor den Toren Braunschweigs am 1. August 1809, in dem sich die Schwarze Schar unter Friedrich Wilhelm gegen eine dreifache Übermacht
behauptete, wurden in der deutschen Öffentlichkeit gefeiert.
Nach dem Sieg gegen Frankreich im Oktober 1813 bei der Völkerschlacht von Leipzig durch eine Allianz von Preußen, Russen, Österreichern und Schweden wurde Napoleon auf die Insel Elba verbannt.
Friedrich Wilhelm traf wieder in Braunschweig ein und übernahm unter dem Jubel der Einwohner als Souverän die Regierung.
Nachdem Napoleon 1815 aus der Verbannung zurückkehrte, flammten die Streitigkeiten in Europa wieder auf. Friedrich Wilhelm nahm unter dem Kommando des britisches Herzogs von Welligton an den Kämpfen in Belgien teil.
Er fiel am 16. Juni bei Quatre-Bras, zwei Tage bevor Napoleon bei der Schlacht von Waterloo durch die Engländer mit ihren Verbündeten und den Preußen endgültig besiegt wurde.
Sein Leichnam wurde in der Krypta im Braunschweiger Dom, neben dem seines Vaters beigesetzt. Auch verweisen die großen
Reiterstandbilder vor dem Braunschweiger Schloss auf diese Ereignisse. Das rechte Standbild zeigt den Schwarzen Herzog (Friedrich Wilhelm) und das linke seinen Vater Karl Wilhelm
Ferdinand.
Stefan Holland, Ortsheimatpfleger von Ölper
Themenjahr „Wasser“
12 x Braunschweig und
Braunschweiger Land
Die Braunschweigische Landschaft e.V. hat für das Jahr 2024 das Projekt
12 x Brauschweig und Braunschweiger Land ins Leben gerufen.
Dabei werden neben 12 Führungen, Wanderungen und Radtouren in Braunschweig,
diesmal auch das Braunschweiger Umland mit 20 weiteren Führungen mit einbezogen.
Zur Info, Ölper ist mit der Präsentation der Ölper Mühle am 10. Mai an der Reihe.
Die ersten acht Führungen sind auf dem angefügten Flyer zu sehen.
Alle weiteren Führungen befinden sich in der angefügten PDF-Datei.
Ehemalige Brücke zwischen
Ölper
und dem Schwarzen Berg
Mein Kollege Jochen Schmidt, der Ortsheimatpfleger vom Schwarzen Berg, hat mich vor einiger Zeit auf eine ehemalige Brücke hingewiesen.
Sie war auf einer alten Karte (um 1900) verzeichnet, auf der es weder den Ölper See, noch die Siedlung am Schwarzen Berg gab.
Dort, wo heute der kleinere See ist, befanden sich früher der Mühlbossen-Teich und die Mühlenwiese. Der Bereich des großen Sees war der Kälberanger. Es gab auch zahlreiche kleine Fischteiche. Ich erinnere mich auch an sehr große Büsche, die innen wie eine Halle ausgehöhlt waren. Das gesamte Gebiet des heutigen Ölper Sees wurde früher von den Ölperschen als "Osterwiesen" bezeichnet, da sie sich im Osten des Dorfes befanden.
Die Siedlung am Schwarzen Berg gab es auch noch nicht. Dieser Bereich gehörte zur Feldmark Rühme.
Um den heutigen Standort der alten Brücke zu lokalisieren, habe ich die alte Karte mit einer neueren abgeglichen. Der ehemalige Verlauf der Oker ist noch gut zu erkennen und einige Wege von damals gibt es auch noch. Von daher war es relativ einfach, die Position zu ermitteln (siehe Bildergalerie).
Stefan Holland
Ortsheimatpfleger von Ölper
Interessante Gespräche in der Heimatstube und in der Pfarrscheune
Trotz des schönen Wetters und der reichhaltigen Angebote auf dem Dorfplatz haben doch einige interessierte Besucher den Weg in die Pfarrscheune gefunden.
Mein Dank gilt hierbei meinem lieben Vorgänger Heinz Brosch und seiner Frau Ursula, die in der Heimatstube ständig präsent waren und den Besuchern die vielen kostbaren Exponate näher brachten. Dabei ergaben sich interessante Gespräche.
Auf diese Weise konnte ich mich im Raum darunter auf die Präsentation meiner eigenen Modelle konzentrieren. Ich war erstaunt, dass einige Besucher sogar extra aus den benachbarten Dörfern kamen, um sich meine Bilderpräsentationen und meine Modelle anzuschauen.
Ihr Ortsheimatpfleger von Ölper
Stefan Holland
Heimatpflege zum Erntedankfest
Zur Öffnung der Heimatstube und zur Präsentation meiner Modelle, lade ich Sie herzlich zum Erntedankfest am 01.10.2023 in die Pfarrscheune ein.
11:15 bis 12:45
Uhr Öffnen der Heimatstube mit
Führung
Siehe auch: https://www.bs-oelper.de/heimatpflege/in-%C3%B6lper/heimatstube/
13:00 bis 14:00 Uhr
Präsentation zur Ölper Mühle
Siehe auch: https://www.bs-oelper.de/heimatpflege/geschichte/%C3%B6lper-m%C3%BChle/
14:15 bis 14:45
Uhr Präsentation zur Braunschweiger
Landwehr
Siehe auch: https://www.bs-oelper.de/heimatpflege/geschichte/braunschweiger-landwehr/
ab 15:00
Uhr Auf Wunsch:
Präsentation zur Wüstung Glinde bei Lamme und neueste Informationen zu den Grabungen an der
Asseburg bei Wittmar
Ihr Ortsheimatpfleger von Ölper Stefan Holland
Viel Zuspruch und schönes Wetter bei der Ehrenwache
Die alljährliche Ehrenwache durch das Herzoglich Braunschweigische Feldcorps wurde am 1. August 2023 gut besucht. Bei schönem Wetter und einer guten Stimmung fanden sich viele Gäste ein.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Feldcorps Thomas Muhsahl fand Herr Pastor Gozdek aufklärende Worte zu den damaligen Geschehnissen und zog Vergleiche zur aktuellen Zeit.
Zum Abschluss folgte die Ehrung des Schwarzen Herzogs durch die Ehrenformation.
214. Jahrestag zum Gefecht bei Ölper am 01. August 1809
Am 1. August um 19:00 Uhr findet wie jedes Jahr die Ehrenwache am Obelisken zum Gedenken an das Gefecht bei Ölper statt.
Dieses Scharmützel zwischen der Schwarzen Schaar unseres Herzogs und den westfälischen Truppen war ein kleiner Teil der Napoleonischen Befreiungskriege, die sich vor 214 Jahren direkt vor unserer Haustür ereigneten.
Auch in diesem Jahr wird sich das "Herzoglich Braunschweigische Feldcorps" e. V. dort einfinden, um den Schwarzen Herzog und seine Schwarze Schaar zu ehren.
Es wäre schön, wenn möglichst viele Gäste daran teilnehmen.
Stefan Holland ist neuer Ortsheimatpfleger von Ölper
Liebe Ölperaner,
ich stamme zwar aus Ölper, aber da mich sicherlich viele nicht kennen, möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal vorstellen.
Kindheit: Ich wurde am 30.09.1967 als ältester Sohn des Landwirts Reinhold Holland und seiner Frau Theresa (Thea) geboren. Unser Hof in Ölper hatte die letzten Kühe in Braunschweig. Nachdem ich bei Siemens meine Ausbildung begonnen hatte, machte mein Bruder Rainer eine Lehre als Landwirt, übernahm im Jahr 2000 den Betrieb unserer Eltern und bewirtschaftet ihn bis heute.
Beruf: Nach meiner Ausbildung als Informationselektroniker bei Siemens habe ich meinen
Wehrdienst (W15) in Braunschweig abgeleistet, mein Fachabitur gemacht und anschließend an der Fachhochschule in Lübeck Elektrotechnik studiert (Vertiefung Nachrichtentechnik).
Nach verschiedenen Anstellungen als Konstrukteur für Luftfahrttechnik und als Roboterprogrammierer arbeite ich seit dem Jahr 2000 im Bereich der Bordnetzentwicklung. Zuerst bei Fa. EDAG und seit dem
Jahr 2007 bei Sumitomo Elektrik Bordnetze in Wolfsburg. Wir entwickeln dort verschiedenste Kabelbäume für den Nieder- und Hochvoltbereich, hauptsächlich als Zulieferer für Volkswagen, Audi und
Porsche.
Privat: Ich wohne in Lehndorf. Meine Frau Katrin und ich haben das Haus in der
St.-Ingbert-Straße im Jahr 2000 gekauft. Unsere Wohnung in der Freisestraße wurde uns nach der Geburt unseres Sohnes Eric (1996) und unserer Tochter Jana (1999) zu klein.
Im Jahr 2009 traf unserer Familie ein schwerer Schicksalsschlag, als meine Frau, die mit dem Fahrrad unterwegs war, durch einen tragischen Verkehrsunfall plötzlich verstarb.
Mit vereinten Kräften haben wir es geschafft. Eric hat seine Ausbildung als Feinmechaniker abgeschlossen und anschließend seinen Techniker im Bereich Maschinenbau gemacht. Er arbeitet mittlerweile schon seit über zehn in der PTB. Jana hat nach ihrem Abitur ihr Studium im Bereich Mediendesign abgeschlossen und ist jetzt „Bachelor of Art“. Sie arbeitet auch schon seit knapp zwei Jahren im Studio B12 in Braunschweig.
Heimatpflege: Nach dem Tod meiner Frau Katrin suchte wieder Kontakt zu meinem Heimatort Ölper. Im Jahr 2011 hörte ich davon, dass der Ortsheimatpfleger vom Schwarzen Berg Jochen Schmidt zusammen mit Werner Seelemeyer und Heinz Brosch verschiedene Informationstafeln zur Heimatgeschichte und zur Entstehung des Ölper Sees rund um den See aufgestellt hat. Ich bin daraufhin sofort mit dem Fahrrad losgefahren, habe sie mit meiner kleinen Digitalkamera fotografiert und sie mir dann zu Hause angeschaut. Am meisten interessiert mich dabei die Tafel von der ehemaligen Ölper Mühle am Ölper Wehr. Ich wollte unbedingt wissen, wie unsere Mühle einmal aussah und beschloss sie im Modell nachzubauen.
Nach langen Recherchen und zwei Jahren Bauzeit war das Modell fertig. Es hatte eine Größe von 130 x 95 cm bei einem Maßstab von 1:87 (Modelleisenbahnmaßstab H0). Alle Gebäude entstanden im Selbstbau, sind beleuchtet und die Wasserräder elektrisch angetrieben.
Zusammen mit unserem ehemaligen Ortsheimatpfleger Alfred Oehl haben wir dann die Ölper Mühle zum Erntedankfest 2013 in der
Pfarrscheune präsentiert. Es folgten diverse Vorträge in Ölper, vor Schulklassen, in der Wassermühle von Erkerode und im Seniorenheim Augustinum. So kam ich zur Heimatpflege.
Später folgten noch Modellprojekte zur Braunschweiger Landwehr und zur Wüstung Glinde zwischen Lamme, Bortfeld und Wedtlenstedt.
Ich hoffe, dass ich das Amt des Ortsheimatpflegers von Ölper würdig weiterführe und den Ölperanern noch viele spannende Einblicke unsere Vergangenheit präsentieren kann.
Viele Grüße
Stefan Holland